
03.08.2020
Der König der Lüfte: Bartgeier und ihre Rolle im Vinschgau
Der Bartgeier gehört zu den Standvögeln und ist der größte und gleichzeitig einer der seltensten Greifvögel in Europa. Der Geier kommt hauptsächlich im Gebirge vor. Charakteristisch für ihn sind helle Federn an Kopf, Brust, Nacken und Flügelunterseite. Diese Vögel legen zwei Eier bei jeder Brut, ziehen aber nur ein einziges Jungtier in einem Jahr auf. Er ernährt sich ausschließlich von toten Tieren (Aas) und deren Knochen. Der größte Feind des Bartgeiers ist der Mensch, der diese besonderen Tiere ausrottet, nur um sie später mit einem sehr großen Aufwand wieder anzusiedeln.
Die Geschichte des Bartgeiers im Vinschgau
Vor 90 Jahren (1930) wurde der letzte Bartgeier in den Alpen ausgerottet. Er war unbeliebt bei der Bevölkerung und wurde deshalb auch verfolgt, da er fälschlicher Weise als „Lämmergeier“ betrachtet wurde.
1986 begann das Wiederansiedlungsprojekt in den Alpen.
Im Vinschgau haben sich mittlerweile wieder vier Bartgeier-Paare angesiedelt, zwei innerhalb der Grenzen des Nationalparks Stilfserjoch und zwei außerhalb. Dabei haben 2018 die Paare Martell und Schnals ihr Junges erfolgreich bis zum Ausfliegen aufgebracht, die Bruten im Trafoital und im Obervinschgau waren leider nicht erfolgreich. Das Marteller Paar hat seit der ersten Brut im Jahr 2015 in vier Jahren viermal erfolgreich gebrütet und gehört damit zu den produktivsten Paaren.
Die Begegnung mit einem frei fliegenden Bartgeier ist ein eindrückliches Erlebnis und ist nun auch im Gebiet des Nationalparks Stilfserjoch wieder möglich. Die Nationalparkförster bieten in der Sommersaison geführte Wanderungen in Hintermartell an, wo man den Bartgeier Jungvogel beobachten und mehr über diesen Greifvogel erfahren kann.
Wollen auch Sie an diesem besonderen Erlebnis teilnehmen und einen Bartgeier im Nationalpark im Stilfserjoch beim Gleitflug beobachten? Dann sind Sie bei uns genau richtig, denn die Bartgeier-Dichte hat im Vinschgau inzwischen zugenommen und die Wahrscheinlichkeit auf eines dieser Tiere zu stoßen, ist dementsprechend hoch!